1989 erschienen. |
Und Briefe hinein getan
Ephraim Kishon ist seinen Büchern zufolge mit der besten Ehefrau von allen verheiratet gewesen, ich einem Korb mit Briefen aus längst vergangenen Zeiten zufolge mit der impulsivsten Frau der Welt, die mir nach unserer Scheidung mehr Briefe geschrieben hat als ich während der Ehe von ihr Küsse bekam. Das war vor unserer Ehe noch anders...
Ein Brief von ihr ist auch für die Nachwelt erhaltenswert, Monka schrieb ihn mir vor 30 Jahren, einleitend merkte sie an: "In einem Anfall von kreativem Schaffensdrang habe ich Dir meine Meinung zu Cynthia Heimels Buch zu Papier gebracht. Wie ich meine, ist mir das hervorragend gelungen, fast zu schade, um nur von dir gelesen zu werden. (Vielleicht werde ich den Text vervielfältigen und vor Karstadt verteilen!)."
Da Monka ihren Text damals nicht vor Karstadt in Hannover verteilt hat und heute nicht mehr dort verteilen könnte, weil es Karstadt nicht mehr gibt, veröffentliche ich ihn hier.
Mann oder Frau-erzähl das doch deinem Frisör-Nach der Lektüre des neuen Buches von Cynthia Heimel
Da ich immer noch bemüht bin, die schwierigen Beziehungen zwischen Frauen und Männern verstehen zu lernen (es dauert lange, bis ich aufgebe), habe ich vielleicht auch "Männer, Frauen und Frisöre" von Cynthia Heimel gelesen. Nun gut. An einigen Stellen habe ich herzhaft gelächelt, manchmal zustimmend den Kopf geschüttelt-im Ganzen ein sehr amüsantes Buch.
Aber ab Seite 31 beschlich mich der heimliche Verdacht, den ich bis zum Ende des Buches nicht wieder los werden konnte. Ist Cynthia wirklich eine Cynthia oder ist sie ein Chris oder gar ein Charles? Oder gehört sie der kleinen, glücklichen Minderheit an, die ihren derzeitigen "Lover" nur treffen, um atemberaubende Stunden im Restaurant, Kino, Bett, Theater oder sonstwo zu erleben, um ihn dann mit seinen dreckigen Socken wieder heim zu seiner Mama oder seine Ehefrau zu schicken? Oder aber, ist ein Großteil des Buches unter P.M.S. (prämenstruelles Syndrom) geschrieben?
Leider gehöre ich der großen, nicht immer ganz so glücklichen Mehrheit der Frauen an, die ihren Lebensraum fast immer mit einem dieser richtigen Männer und seinen dreckigen Socken teilten und nie wussten, wohin sie beides nach den atemberaubenden Stunden bringen sollten.
Auch meine Freundinnen gehören diesem Kreis an. Vielleicht hängt es daran, dass wir uns nicht über Pimmelgrößen unterhalten. Weder über die Größe von Pimmeln, mit denen wir es gerade zu tun haben noch über solche, die wir mal kannten.
Interessieren tut uns höchstens, ob der Halter des Exemplars in der Lage ist, seine mehr oder weniger vorhandenen Zentimeter zu benutzen, um im Sitzen zu pinkeln oder ob er zu den Wohnungs- und Bürogenossen gehört, die die Beweise ihres Bier-, Kaffee- oder Cola-Konsums als sichtbare Streuung auf Klobrille, Kacheln und Fußboden hinterlassen.
Nun gut, Cynthia! Du hast sicherlich andere Freundinnen und ich gehöre auch nicht zu den Frauen, die gevögelt werden wollen-im Gegenteil, wir hätten schon Lust, sehr aktiv mit zu tun, wenn wir Lust hätten. Aber doch nicht auf einen Mann, der dir nach einem öden Fernsehabend an die Brust grabscht wie der Held des Machwerkes, nachdem er 200 Meilen im Sattel, 50 gekillte Indianer und zweieinhalb Flaschen Whisky hinter sich hat. (Und du nach einem so aufregenden Abend etwa genauso viel Lust auf Sex hast wie das Pferd des Helden!!)
Sehr hilfreich sind da natürlich solche Schwestern wie E. B., die empfehlen, mal etwas Neues auszuprobieren. So etwa beim Bügeln schwarze Netzstrümpfe, hochhackige Schuhe und sonst nichts zu tragen, um sich und den Partner zu stimulieren. Ein sehr wertvoller Ratschlag. Nur leider gehöre ich zu den Frauen, denen eineinhalb Stunden bügeln nach einem Tag mit Haushalt, Beruf und Kind dermaßen auf die Eierstöcke schlagen, dass sie ganz vergessen, dass sie überhaupt eine Sexualität haben. Außerdem friere ich leicht.
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